11. Juli 2022

Heute ein Bericht von einer Ukrainerin, die nun in Kassel lebt, vertrieben durch einen sinnlosen Krieg.

Oksana:
"Der gnadenlose Krieg brachte tiefschmerzende Trauer in die große Malteser-Hilfsdienst-Familie in Ivano-Frankivsk. *Maxym Rudenok*, ihr aktiver Mitglied, der Leiter der Kommunikationsabteilung, der ehrenamtliche Bergretter ist  im Krieg gefallen. Er wurde an ersten Tagen des russichen Angriffs zusammen mit zwei seinen Freunden zur ukrainischen Armee eingezogen, zusammen sind sie während eines Einsatzes in Lugansk ums Leben gekommen, zusammen wurden sie auch in Ivano-Frankivsk in der Heldenallee bestattet.  Der unsägliche Verlust für die Familen, Freunde, für unsere Stadt.

Er war nur 42. “Aktiv, lebensfroh, engagiert. Max. Verliebt in seine Frau, liebender Vater, würdiger Sohn, treuer und zuverlässiger Freund...” so bleibt er in Gedächtnis seiner Kollegen. “Unser Beste, Gumütigste.... Ich würde sagen Freund, aber du warst mehr …. “ kann der Malteser Dienststelleleiter Olexandr Boryschtschak seinen Schmeren nicht  verbergen.

Maxym liebte Berge und Menschen. Er konnte am Leid des anderen nicht vorbeigehen. So habe auch ich ihn vor drei Jahren kennengelernt. Ich habe einen ohnmächtigen Obdachlosen auf einer Bank im Park entdeckt, ich habe um Hilfe gebeten, er ging nicht vorbei, er leistete erste Hilfe und lieferte den Mann ins Krankenhaus. Dann stellten wir fest, dass wir Nachbarn sind. Das Bild steht mir auch heute vor dem Augen.

Es fällt mir sehr schwer diese Realität anzunehmen. Ohne Papa müssen die 9-jährige Tochter und der 6-jährige Sohn aufwachsen."

Dem möchte ich heute nichts hinzufügen.